Adolf Arndt (1904-1974) wohnte zur Zeit des Nationalsozialismus in Berlin, wo sich auch seine Anwaltskanzlei befand. Er setzte sich für Künstler ein, die als entartet galten und Malverbot hatten.
Karl Schmidt-Rottluff, dessen Wohnung von der Gestapo nach nassen Pinseln und Farben durchsucht worden war, ließ er in seiner Wohnung malen. Eine enge Freundschaft entwickelte sich zu Oskar Kokoschka, dem er 1938 die Flucht ins Exil nach London ermöglichte und seine Bilder in Sicherheit brachte.
Während des Krieges schaffte Adolf Arndt Bilder nach Schlesien, wo seine Familie ein Landhaus besaß, darunter auch eine größere Sammlung von dem Maler Werner Scholz. Außer Karl Schmidt-Rottluff und Oskar Kokoschka vertrauten auch Ernst Barlach, August Macke, Karl Hofer, Otto Müller, Werner Stolz und Xaver Fuhr den Arndt`s ihre Bilder an, und diese brachten sie im Keller der Kanzlei und in ihrem Landhaus in Sicherheit. Das Landhaus wurde für Künstler ein zentraler Fluchtort und eine Nische zum Überleben.
Adolf Arndt schreibt in seinen Erinnerungen: „Denn wo immer Kunst ihre Wahrheit bezeugt, da ist noch Wasser in der Wüste, da ist selbst noch in der Höhle ein erquickender Tropfen Menschlichkeit, weil alles Musische dem Quell des Mitmenschlichen lebt, ( ….. ) wenn die Kunst frei nach ihren Gesetzen und nicht nach den Befehlen der Unterdrücker dargeboten wird.“