Boleslaw Wolski

BOLESŁAW WOLSKI – Soldat der verbotenen Heimatarmee AK,
Pseudonym „ZasƗona“

BolesƗaw Wolski ist am 2. März 1927 im Ort Kępa Nadbrzeska geboren. Er war das zweite von vier Kindern von StanisƗaw und Wincentyna Wolski. Die Familie kam nach Polen aus der Ukraine. BolesƗaw Wolski verbrachte seine Kinder- und Jugendjahre in Wyszków, wo er die Grundschule, Gymnasium und die erste Klasse des Lyzeums absolvierte. Beim Kriegsausbruch 1939 war er 12 Jahre alt.

Im Zeitraum 1942-1944 beendete er den Gruppenleiterkurs der „Großen Sabotage-Aktion“ im Dienstgrad Ranger und die Militärschulung „Agricola“. Bei den polnischen Pfadfindern, genannt „Szare Szeregi“, erhielt er das Pseudonym „Zasłona“. Die Aufgabe der Pfadfinder in Wyszków bestand darin, deutsche Transportzüge und Wachposten anzugreifen und zu zerstören. 1943, im Alter von nur 16 Jahren wurde BolesƗaw zum Gruppenführer der Pfadfindergruppe in seiner Stadt ernannt. Er wurde bei diversen Sabotageaktionen, wie z.B. am 20. August 1943 dem Unternehmen „Sieczycha“ oder später der Aktion „Taśma“, an der ebenso zwölf Mitglieder der Warschauer Untergrundpfadfindergruppe „Zośka“ teilnahmen, eingesetzt. Bei der letztgenannten erfolgreich durchgeführten Aktion, an der auch der ältere Bruder Stanisław Wolski, Pseudonym „Pomian“ teilgenommen hat, kam leider der berühmte Warschauer Pfadführerkämpfer Tadeusz Zawadzki genannt „Zośka“ ums Leben. 1944 wurde der Pfadfinder „Zasłona“ zu Partisanenabteilung des Kommandanten Wyszyński, Ps. „Dołhun“, abkommandiert. Bei der Aktion im Dorf Podgać wurde Wolski bei einer Schießerei mit deutschen Frontsoldaten am Knie verletzt.

Nach dem Krieg siedelte die Familie Wolski 1945 zunächst nach Bartoszyce und später nach Olsztyn um. In dieser Zeit erlangte Bolesław Wolski die Hochschulreife und absolvierte 1952 das Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Warschau. Danach begann er seine berufliche Laufbahn in Olsztyn. Unter anderem gründete er den Verein der Freunde Olsztyns „Pojezierze“. Bolesław Wolski wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. erhielt er das Verdienstkreuz Polonia Restituta mit Stern, das Tapferkeitskreuz , Ehrenkreuz der polnischen Pfadfinderorganisation ZHP mit Schwertern, Verdienstkreuz für den Untergrundkampf sowie das Kreuz der Heimatarmee.

Bolesław Wolski starb nach kurzer Krankheit am 20. Februar 2013 in Olsztyn.

Informationsquelle: Interview und Bücher von Joanna Wańkowska-Sobiesiak „Meine Nachbarn“ sowie „Die Ungewöhnlichen“; Film „ Zwei Städte in meinem Herzen“ von Schülern des Gymnasiums Nr.13 in Olsztyn