Czeslaw Freudenreich

Czesław Freudenreich übernahm 1904 die vom Großvater in Koło gegründete Fayencefabrik (Keramik-ware). Er nahm am kulturellen Leben in Koło teil und wurde, neben Tätigkeiten in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Organisationen 1902 Vorsitzender der musikalisch-dramatischen Gesellschaft „Lutnia“.

Im Jahre 1918 stand er an der Spitze der Kreisleitung der Bürgermiliz des wiederhergestellten polnischen Staates und war später Aktivist des Westvereins, der patriotischen Charakter hatte.

Im Frühjahr 1939 verschärfte sich die Propaganda der NS gegen Polen. Von Czesław Freudenreich wurde aufgrund seiner österreichischen Herkunft erwartet, sich von der polnischen Bevölkerung zu distanzieren und die Verein-nahmung Polens durch ein klares Bekenntnis zum NS-Deutschtum abzugeben.
Dem hat sich Czesław Freudenreich widersetzt. Er hat frühzeitig die Folgen des Nationalsozialismus erkannt, sich schützend vor seine Mitarbeiter gestellt und sich zu ihnen und zu den Mitgliedschaften in den örtlichen Vereinen bekannt.

Das wurde ihm zum Verhängnis. Er wurde in der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober 1939 mit seiner Tochter Krystyna durch das Sonder-kommando der SS in Konin verhaftet.

Beide wurden ohne Gerichtsurteil am 10. November 1939 mit 54 anderen Häftlingen in Konin erschossen.

Das Namentuch

Namentuch zu Ehren von Czeslaw Freudenreich
Abfotografiert von Grzegorz Broniarczyk