Ewald Diesner (1898-1979), Volksschulleiter und Kantor, hat sich in der Geschichte der Stadt Koło als ehrlicher rechtschaffener Mensch und guter Pädagoge eingetragen, der während der Besetzung durch die National-sozialisten uneigennützig den polnischen Bewohnern von Koło Hilfe geleistet hat. Dabei hat er nicht nur seine Freiheit, sondern auch sein Leben in Gefahr gebracht.
Nach der Besetzung der Stadt Koło zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im September 1939 stellte Ewald Diesner trotz seiner deutschen Herkunft keinen Antrag, auf die Deutsche Volksliste zu kommen. Das hatte zur Folge, dass er seine Dienstwohnung verlassen musste und in einer Baufirma als Büro-angestellter beschäftigt wurde. Erst 1943 nahm er die 3. Gruppe der Deutschen Volksliste an. Diesen Schritt unternahm er, u.a. auf Zureden seiner polnischen Freunde, um weiterhin den polnischen Bewohnern helfen zu können. Das tat er vor allem, indem er Gesuche an die Behörden verfasste und die Bewohner oft vor geplanten Repressalien warnte.
Nach dem Krieg wohnte Ewald Diesner weiterhin in Koło und erteilte Privatunterricht in Deutsch, Mathematik und Klavierspiel. Er starb 1976 und wurde auf dem evangelischen Friedhof in Koło bestattet.
Das Namentuch
Das Namentuch für Ewald Diesner wurde aus grauem Leinen, Baumwollstoffen, Seidensatin und Vlieseline (Seiten des Heftes) angefertigt.
Die Unterschrift „Ewald Diesner” wurde mit einer braunen Stickseide im Ketten- und Schnurstich gestickt. Die Originalunterschrift des Stillen Helden wurde von der Stadt-verwaltung Koło zur Verfügung gestellt.
Nach dem Ausdruck in Papierform, wurde sie auf den Stoff gezeichnet und aufgestickt. Die Heftseiten wurden aus Satin genäht und mit dem Vlies verstärkt.
Die zentralen symbolischen Elemente des Namentuchs für Ewald Diesner sind ein Heft und eine Schreibfeder. Das Heft wurde gewählt, weil er bis zum Kriegsanfang in der Schule lehrte.
Da seine Hilfe durch das geschriebene Wort zum Ausdruck kam und er während des Krieges und danach als Beamter gearbeitet hat, wurde die Feder als zweites Symbol gewählt.
Die Farben schwarz, weiß und gold stehen im Zusammenhang mit seiner kirchlichen Tätigkeit.