Joachim und Hilde Pfannschmidt nahmen fünf Jahre lang die damals 41-jährige Jüdin Gertrud Birnbaum in ihre Familie auf. Sie war Apothekerin, wurde aber zur Tarnung vor den Nachbarn von der Familie, die neun Kinder hatte, als Haushilfe bezeichnet und beschäftigt.
Ursprünglich wollte Gertrud Birnbaum nach Schweden immigrieren und nur als Zwischenstopp bei der Familie unterkommen. Doch die Grenzen wurden geschlossen und Gertrud Birnbaum die Flucht versperrt.
Joachim Pfannschmidt, von 1930 bis Kriegsende Pastor in Groß Kiesow und seine Frau Hilde bis 1945 Pastor in Groß Kiesow haben, was für sie eine Selbstverständlichkeit und keine Heldentat war, Gertrud Birnbaum als „Familienmitglied „ versteckt
1944 verließ Gertrud Birnbaum das Haus der Pfannschmidts , um die Familie nicht länger zu gefährden, denn das Verstecken eines Juden vor dem Zugriff der Gestapo wurde mit dem Tode bestraft.
Gertrud Birnbaum hat die Zeit des Nationalsozialismus überlebt und ist bis an ihr Lebensende Hilde Pfannschmidt in Freundschaft verbunden geblieben.
Das Namentuch:
Wir haben uns bei der Gestaltung des Tuches an der religiösen Einstellung der Familie Pfannschmidt orientiert.
Die offenen Hände, in denen ein Judenstern mit den Initialen von Gertrud Birnbaum schwebt, sollen auf der einen Seite Schutz und auf der anderen Seite die Offenheit der Familie symbolisieren.
Das Kreuz soll den Glauben darstellen. Der goldene Hintergrund soll für die gute Tat und den Glauben der Familie und den Schutz Gottes stehen. Es setzt sich aus verschieden Stoffen wie bei der Patchwork-Technik zusammen, da wir uns gedacht haben, dass Gertrud Birnbaum ursprünglich als Fremde in die Familie kam, sich jedoch einlebte und zu einem Teil von ihr wurde.