Irena Sendlerowa (1910-2008)
Irena Stanisława Sendlerowa verbrachte ihre Kindheit in Kurort Bad Otwock. An der Universität Warschau studierte sie Jura und Pädagogik. 1932 begann sie ihre Tätigkeit beim Sozialhilfe-Komitee, wo sie ledige Mütter betreute.
Während der deutschen Besat-zungszeit engagierte sie sich im Untergrund und hat an vielen konspirativen Aktionen teilgenom-men. Im Herbst 1939 organisierte sie, gemeinsam mit ihren Mitarbeitern, konspirative Hilfe für Juden. Als 1942 die Untergrund-organisation „Żegota“ ins Leben gerufen wurde, bestimmte man Irena Sendler zur Leiterin der Kinderhilfe. Als Mitarbeiterin des Sozialamtes besaß sie einen Passierschein für das Warschauer Ghetto. Frau Sendler zog also ihre Krankenschwestern-Uniform an und brachte bei ihren offiziellen Besuchen Essen, Medizin und Geld für die Eingesperrten mit.
Sie organisierte das Herausschmug-geln jüdischer Kinder aus dem Ghetto. Es gelang ihr 2.500 Kinder zu retten, die sie bei polnischen Familien, in Waisenhäusern und Klöstern versteckte. Sie arbeitete mit Mathilda Getter zusammen.
1943 wurde sie von der Gestapo verhaftet. Man hielt sie in der sogenannten „Straßenbahn“ in der Allee Schucha fest. Sie wurde im berüchtigten Pawiak-Gefängnis verhört, gefoltert und schließlich zum Tode verurteilt.
Die Untergrundorganisation „Żegota“ rettete ihr Leben durch das Bestechen deutscher Gefängniswärter. Während des Warschauer Aufstandes arbeitete Frau Irena im Lazarett als Rot-Kreuz -Krankenschwester unter dem Pseudonym „Jolanta“.
Das Namentuch
Auf dem Namentuch sind Symbole dargestellt, die mit der Rettung jüdischer Kinder, die Frau Irena Sendlerowa aus dem Warschauer Ghetto herausschmuggelte, zusam-menhängen.
Der Davidstern versinnbildlicht die Herkunft dieser Kinder, das Krankenschwesterhäubchen den Beruf, den Frau Irena ausübte – sie engagierte sich bei der Sozialhilfe.
Die kleinen Füßchen stehen für die geretteten Kinder, der Karten-ausschnitt stellt den Warschauer Stadtteil dar, in dem Frau Irena Sendlerowa tätig war.