Lambert Ślisiński war zunächst als katholischer Priester und Lehrer in Włocławek tätig. 1937 wurde er Pfarrer der katholischen Gemeinde in Sompolno.
Nach der Besetzung Polens durch die Nationalsozialisten wurde die katholische Kirche in Sompolno geschlossen und Pfarrer Lambert Ślisiński wurde 1941, wie die meisten polnischen Geistlichen, inhaftiert. Er wurde jedoch kurz darauf, auf Intervention der Volksdeutschen, aus Sompolno freigelassen, weil er im September 1939 während der Kriegs-handlungen einen Volksdeutschen vor dem Erschießen gerettet hatte. Diesem wurde vorgeworfen, mit anderen Deutschen das polnische Militär angegriffen zu haben.
Pfarrer Ślisiński kannte den Angeklagten sehr gut und bürgte persönlich für seine Unschuld.
Bis Kriegsende besuchte der Pfarrer unaufhörlich die Ortschaften des Kreises, meistens zu Fuß oder mit dem Pferdewagen, um den katholischen Polen Trost zu bringen; vor allem denjenigen, die von den Besatzern verfolgt und benachteiligt wurden. Das brachte ihm den Namen „Wander-Pfarrer“ ein und er wurde zum Symbol des religiösen Widerstandes.