Ottfried Begemann

Ottfried Begemann
* 1928
† 2015

Ottfried Begemann wurde am 14. Juli 1928 in Hamburg Bergedorf geboren. Er war noch keine 16 Jahre alt, als er am 10.Januar 1944 den Einberufungsbefehl erhielt. Nach dem Anschlag auf Hitler am 20. Juli 1944 bewarb er sich bei der Marine, wo sein Bruder diente, um nicht von der SS eingezogen zu werden.

Nach der Kapitulation, dem Ende des Krieges, kam Ottfried Begemann in russische Kriegsgefangenschaft. Zehn Tage lang marschierten die Gefangenen von Stralsund über Greifswald, Stettin, Stargard und Anrswalde (Choszczno ) bis nach Sandow ( Dolice ) . Etwa ein halbes Jahr lang wurden die Gefangenen dort bei der Getreideernte und Feldarbeit eingesetzt. Danach wurden sie in das Kriegsgefangenenlager Frankfurt/Oder verlegt.

Im Dezember wurden alle Kriegsgefangenen ärztlich untersucht. Es wurden Tische aufgestellt und die Männer mussten sich nackt in Reihen davor aufstellen. Nach der Untersuchung bekamen sie eine weiße Pappkarte, auf der eine Zahl von 1 bis 4 stand. Ottfried Begemann bekam die Zahl 4. Das bedeutete: Arbeitsunfähig und Entlassung nach Hause.

Sein Freund und Kamerad Wilhelm Schmitt bekam ein 3 und gehörte zu denen, die arbeitsfähig waren und deshalb in Gefangenschaft bleiben mussten.

Da entschloss sich Ottfried Begemann spontan, ohne die Gefahren zu bedenken, sich noch einmal an einem der anderen Tische zur Untersuchung anzustellen. Er kam unentdeckt mit der begehrten Pappkarte, auf der die Nummer 4 stand, zurück und gab sie wortlos seinem Freund, der sein Glück kaum fassen konnte.

Beide haben tatsächlich ihren Entlassungsschein bekommen und konnten nach Hause fahren, Wilhelm Schmitt nach Oldenburg und Ottfried Begemann zurück nach Bergedorf.

Das Namentuch

Entwurf und Gestaltung: Lara von Thienen und Jaqueline Bastien

Elemente des Namentuches:

Roter Faden:

Zeig Ottfried Begemanns Reise und soll so den „roten Faden“ in seinem Leben darstellen.

Weiße Karten

Sind Ottfried Begemanns und Wilhelm Schmitts Karte mit der Drei versteckt sich hinter der mit der Vier, da es symbolisieren soll, dass sie verschwunden ist. 

Schriftzug „Wahre Freundschaft“ 

Soll unterstreichen, das es ein reiner Freundschaftsakt war

Landkarte

Hilft dabei, Ottfried Begemanns Route darszustellen

Farben

Das Grün soll symbolisieren, dass alles gut ausgegangen ist. Außerdem stellt es so das norddeutsche Flachland dar. Die roten Städte dagegen zeigen, wie viele Menschen dort lebten und wie viele potentielle Kriegsopfer dort in Gefahr warten. 

Alte Schrift

Soll das ganze authentischer machen, so als würde es aus der Zeit stammen.