Teodor Kubina

Bischof Teodor Kubina ist am 16. April 1880 in Ṥwiętochowice, Oberschlesien geboren. Er studierte Philosophie und Theologie an der Universität WrocƗaw. Schon im ersten Semester wurde er von seinem Mentor, dem Kardinal Prof. Jerzy Kopp, zum Theologiestudium nach Rom abgesandt. 

Die Priesterweihen erhielt er am 27. Oktober 1906. Außer der seelsorgerischen Arbeit war der Geistliche auch sozialengagiert und an gesellschaftlichen Belangen sehr interessiert. Am 14. Dezember 1925 ernannte ihn der Papst Pius XI  zum ersten Bischof der neugegründeten Diözese Częstochowa. Die Ferien verbrachte Teodor Kubina in Chicago, im Kreise der dort lebenden polnischen Emigranten. Nach Hause kehrte er mit Spendengeldern in Höhe von 25 Tausend US Dollar zurück, die man für die Entstehung des Priesterseminars in Krakau eingesetzt hat. Zu Ostern 1926 erschien die erste Ausgabe der von ihm gegründeten Wochenzeitung 

„Der Sonntag“. Es lag ihm sehr am Herzen, dass diese Zeitung so viele Abonnenten wie nur möglich unter seinen Gläubigen fand. In der Vorkriegszeit war 1/5 der Bevölkerung Częstochowas jüdischen Glaubens, was zu Folge hatte, dass es in der Stadt mehrmals zu Zwischenfällen kam. Das änderte sich, als Bischof Kubina in der Diözese sesshaft wurde. Er schätzte die Juden, aber besonders achtete er deren Rabiner Nachum Asza, und wurde auch öffentlich von ihm honoriert. Beide Seelsorger waren davon überzeugt, dass sie als religiöse Vorbilder zu gegenseitiger Toleranz, Achtung Kompromissbereitschaft sowie Unterstützung der Armen verpflichtet waren.  Bischof Kubina erinnerte beständig daran in vielen seiner Predigten. Als der Zweite Weltkrieg begann und Hitler mit eiserner Konsequenz die menschenverachtende Aktion der „endgültigen Lösung der jüdischen Frage“ vorantrieb, wurden die Priester und Klosterschwestern zur Rettung jüdischer Mitbewohner und besonders der Kinder, unter dem Mitwissen und vom Bischof gefördert, herangezogen. Die Juden Częstochowas sind entsetzt als am 4. Juli 1946 in Kielce ein Pogrom mit mehreren Duzend Toten stattgefunden hat. Die Stadtväter hatten Angst, dass ähnliche Zusammenstöße in Częstochowa zustande kommen konnten. Bischof Kubina verurteilte als einer der wenigen Vertreter der katholischen Kirche scharf diese Vorkommnisse und unterzeichnete, gemeinsam mit der kommunistischen Lokalregierung, einen öffentlichen Brief an die Bevölkerung, der schlimme Ereignisse in der Stadt verhinderte. Teodor Kubina engagierte sich während seiner Priesterschaft bei der Bewegung Katholisches Aktionsforum. 

Im Bereich der katholischen Gesellschaftstheologie nahm für den Bischof die Eucharistie als Sakrament der Liebe und Quelle der gesellschaftlichen Gestaltung einen besonders hohen Rang ein.

Teodor Kubina starb am 13. Februar 1951 in Częstochowa.

Das Namentuch

Gestaltung von MikoƗaj Kończak, Monika SƗota, Marta Osadnik und Wanessa Klyta
Schüler des Privatgymnasiums in Kamieńskie MƗyny bei Częstochowa
Projektleiter: Frau Monika Rozpondek

Auf dem Namentuch ist das Portrait des Bischofs Teodor Kubina dargestellt. Der aufgenähte Davidstern ist ein Hinweis auf die Toleranz des Bischofs gegenüber den jüdischen Bewohnern Częstochowas und seine Hilfsbereitschaft bei Pogromen und Verfolgungen der semitischen Glaubensbrüder während des Zweiten Weltkrieges.